Welpen - Fibel
Eine Anleitung für Welpenkäufer ... schon vor dem Kauf
Der etwas andere Ratgeber für alle, die einen Welpen suchen und kaufen möchten.
2. Vor dem Kauf
Erste Überlegungen:
Als erstes sollten Sie sich die Frage stellen ob Sie wirklich bereit sind, sich persönlich einzuschränken! Ich persönlich finde ja, dass es eher eine Bereicherung als eine Einschränkung ist, aber das kommt sehr auf die eigene Sichtweise an. Ein Hund verlangt von Ihnen täglichen Auslauf und Beschäftigung, egal ob Regen oder Schnee. Nichts ist schlimmer für einen Hund als Langeweile. Der Hund ist ein Lauftier und sollte ausreichend Bewegung haben. Selbstverständlich kann man bei Sauwetter auch im Haus auf viele Beschäftigungen mit einem Collie zurückgreifen.
Auch mit der Urlaubsplanung ist es nicht mehr so einfach! Der Collie muss jetzt stets in Ihre Planung miteinbezogen werden ... und das die nächsten 15 Jahre!
Ist JEDER in der Familie mit dem neuen Hausgenossen einverstanden oder gibt es Familienmitglieder, die mit der Anschaffung eines Hundes nicht einverstanden sind? Das ist ein Aspekt, den Sie nicht außer Acht lassen dürfen, denn nicht jede Mutter oder jeder Papa hat sich dann schon an den Neuen gewöhnt, wie man so gerne annimmt.
Sind Allergiker in der Familie? Waren alle schon mit Hunden in Kontakt? Für längere Zeit? Haben sich irgendwelche Symptome gezeigt die auf eine Allergie hinweisen könnten? Kleine Anzeichen wie Niesen, rote Augen, vielleicht ein leichter Juckreiz, können auf eine Allergie hindeuten, die gegebenenfalls erst während des täglichen Zusammenlebens mit dem Vierbeiner ausbrechen kann.
Viel zu viele Hunde werden leider wegen Allergie eines Familienmitglieds, meistens der Kinder in den Tierheimen abgegeben. Ersparen Sie ihrem Hund diese Erfahrung und sich das Leid das Sie dadurch ertragen müssen.
Meine Welpenkäufer können die Collies immer und zu jeder Zeit wieder an mich zurückgeben. Ich bin für meine Babies immer da! Gott verhüte, dass jemals einer im Tierheim landet!
Kann ich die Kosten für einen Hund tragen?
Der Kaufpreis eines Welpen liegt heute, 2025 zwischen € 1500,- und € 2500,-. Bei manch anderen Rassen sind Preise von € 3000,- bis € 6000,- durchaus keine Seltenheit. Besonders das ganze neue "gedoodle" kostet nicht selten unglaubliche Preise.
Rechnen Sie pro Monat ruhig noch mal 150,-€ für Futter, Impfungen, Pflege, Versicherung, Steuer usw. hinzu. Was ist wenn der Hund krank wird? Können Sie diese Kosten locker wegstecken oder stellt dies ein finanzielles Problem dar? Bedenken Sie: je nach Krankheit kann das schon mal in die Hunderte oder Tausende gehen! Eine neue Hüfte für einen HD kranken Hund liegt momentan bei ca. € 3500,- pro Seite. Wenn dies ein finanzielles Problem für Sie darstellt, Sie aber trotzdem auf die Anschaffung eines Hundes nicht Verzichten wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Diese sind, wenn man sie im Welpenalter abschließt gar nicht so teuer und helfen einem im Notfall aber sehr weiter!
Kann ich den Hund artgerecht halten?
Der Hund ist ein Rudeltier, man kann ihn nicht einfach wegsperren, nichts ist schlimmer für einen Hund als allein zu sein. Zwingerhaltung ist daher nicht artgerecht! Auch wenn Sie berufstätig sind ... denken Sie daran dass der Hund immer leidet wenn er nicht bei seinem Rudel sein kann. Wenn er zulange am Tag alleine ist, verkümmert er und wird zu einem „armen, traurigem Wesen“. Verhaltensauffälligkeiten wie das Zerstören von Einrichtungsgegenständen, Möbeln und Kleidung, meistens Schuhe, in die Wohnung machen, oder an sich selbst beißen und schlecken bis Entzündungen und sogar offene Wunden entstehen, können durchaus auf zuviel Einsamkeit des Hundes zurückgeführt werden.
Ich persönlich sage meinen Welpenkäufern immer, dass 4 Stunden allein sein für einen erwachsenen Hund die Obergrenze darstellt. Einem Welpen sollte dies nie zugemutet werden.
Crates / Boxen im Haus
Diese neumodische Sitte, Hunde wenn man sie gerade nicht gebrauchen kann, oder wenn man arbeiten geht in eine Box einzusperren, finde ich ein absolutes NO GO Auch das Einsperren des Hundes über Nacht, lehne ich absolut ab. Zumal es in Deutschland tierschutzwidrig und verboten ist, einen Hund länger als 30 min. in einen Käfig einzusperren. (Boxen im Auto sind davon ausgeschlossen) Boxen ohne Tür, prima, da kann der Lütte rein und raus wie er möchte.
Allein die Vorstellung einer meiner Welpen würde in der ersten Nacht schon, an einem fremden Ort, mit fremden Menschen, ohne Mama oder Geschwister, allein in einer Box weggesperrt werden, treibt mir die Tränen in die Augen. Stellen sie sich vor, der Welpe, aus seiner bekannten Umgebung entrissen, vollkommen alleine, als Rudeltier, wird von den Menschen, die ihm eigentlich Sicherheit und Geborgenheit geben sollten, aus dem Rudel ausgeschlossen. (Ausschluss aus dem Rudel wäre in der Natur wahrscheinlich das Todesurteil) Nichts anderes ist es ihn wegzusperren. Ihm zu verweigern, sich seiner "neuen" Familie anzuschließen. Sich Sicherheit zu suchen bei den Menschen, die ihn seiner angestammten Familie entrissen haben, und die die Einzigen sind, die für ihn erreichbar wären. DAS ist der größte Vertrauensbruch, den sie begehen können.
Die Aussagen, die ich zu hören bekomme ... mein Hund liebt seine Box, er schläft die ganze Nacht durch, ... ja klar macht er das nach einiger Zeit, wenn er festgestellt hat, dass es kein Entkommen gibt und er der Situation ausgesetzt ist ob er möchte oder nicht. NEIN, er liebt sein Gefängnis nicht. Er hat aufgegeben. Er hat sich der Situation ergeben. Selten bekommt man auf die Frage, wie viele Nächte er geweint und gejault hat, bevor er sich ergeben hat eine ehrliche Antwort.
Meine Hunde schlafen bei mir im Schlafzimmer, haben Zugang zu anderen Zimmern. Wenn ich mir das Schlafverhalten meiner Hunde anschaue, wie oft die in der Nacht den Ort wechseln, von Decke und warm zu Fliesen und kalt und wieder zurück. Diese Möglichkeit hat der arme Welpe in deinem Käfig auch nicht. Ist ihm kalt, kann er sich keinen wärmeren Ort suchen. Ist ihm zu warm, hat er keine Möglichkeit einen kälteren, für ihn angenehmeren Ort aufzusuchen. Er muss in seinem Gefängnis vor sich hinkochen oder frieren. Hat er Angst vor irgendwelchen ungewöhnlichen und/oder neuen Geräuschen und möchte die Sicherheit des Rudels suchen, geht leider nicht. Er ist ja in seinem kleinen Gefängnis eingesperrt.
Warum das? Weil die Meschen zu faul geworden sind, einen Hund anständig in ihr Leben zu integrieren und ihm beizubringen, wie das Zusammenleben stressfrei funktionieren kann. Weil irgendjemand vor gar nicht all zu langer Zeit auf die Idee gekommen ist, es wäre doch toll seinen Hund in eine Box einzusperren, weil er es nicht fertig gebracht hat, seinen Hund beizubringen, wie er sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat.
Entschuldigen sie bitte meine harten und ärgerlichen Worte in dieser Boxen-Angelegenheit, aber dies ist eine Sache, die ich zu 100% ablehne.
Wenn Sie die ersten 3 Fragen mit Ja beantwortet haben, können Sie einen Schritt weiter gehen und können sich die nächsten Fragen stellen:
- Will ich auf Ausstellungen gehen?
- Vielleicht sogar züchten?
- Will ich Hundesport betreiben? Agility? Turnierhundesport? Flächensuchhund? Flyball? Obedience? Treibball?
- Oder will ich einfach nur eine treue Langnase und einen lieben Familienhund an meiner Seite?
Beantworten Sie sich diese Fragen ehrlich ... denn nur wenn Sich ehrlich zu sich selbst sind, kann ihnen ein guter Züchter helfen den richtigen Hund für Sie auszusuchen.
Welcher wird wohl zu mir passen?