Ladycollies
Collies made with love and passion



Welpen - Fibel
Eine Anleitung für Welpenkäufer ... schon vor dem Kauf
Der etwas andere Ratgeber für alle, die einen Welpen suchen und kaufen möchten.


8. Die erste Nacht und die ersten Tage


Was habe ich schon von den unterschiedlichsten Leuten für Geschichten über die erste Nacht gehört! Da geht das Repertoire von SUPER EINFACH bis KATASTROPHE.
Wenn ich von meinen Welpen berichten müsste, könnte ich von allen neuen Besitzern nur eines sagen: Es wahr erstaunlich einfach und ruhig.
Das wichtigste, was Sie Ihrem Baby bieten müssen ist: WÄRME! Dies wird meiner Meinung nach immer vollkommen unterschätzt. Stellen Sie sich vor, der Welpe hat in seinem bisherigen Leben noch nie einen Hundekorb alleine „aufheizen“ müssen. Immer hatte er die Möglichkeit sich mit seinen Geschwistern und seiner Mutter zusammenzukuscheln, damit es angenehm warm für ihn war. Und Hunde tun das sehr oft! Jetzt ist er alleine. Zu 100% berichten Welpenkäufer, dass der Welpe das Winseln und Jaulen aufgehört hat, als Sie Ihn ins Bett holten! Viele werden sagen: „Ja weil er dann nicht mehr alleine war“.
Aber ich sage: „Weil er es dann warm hatte und nicht frieren musste“!
Vielleicht werde ich mit dieser Aussage bei vielen auf Widerspruch stoßen, aber wenn man die Sache mal logisch und objektiv betrachtet, kann man eigentlich nur zustimmen. Haben Sie ein Thermometer im Haus? Dann dürfte die Temperatur die es anzeigt so um die 20 Grad liegen. Allerdings in Augenhöhe. Legen Sie dieses Thermometer nun mal auf den Boden, so werden Sie feststellen, dass es hier nur noch so um die 14 Grad zeigt (vorausgesetzt Sie haben keine Fußbodenheizung!). Viel zu kalt für einen Welpen sage ich. Auch wenn der Kleine in einem Körbchen mit Decke liegt, die kalte Luft, die vom Boden her den Schlafplatz auskühlt, kann durch den kleinen Körper nicht kompensiert werden. Der Welpe friert. Ihm ist kalt, er hat keine Geschwister und keine Mama mehr, an die er sich kuscheln könnte um sich zu wärmen ... und deswegen weint er verständlicherweise.
Wenn Sie Ihren Hund nicht ins Bett lassen möchten, müssen Sie dafür Sorge tragen, dass ihm nicht zu kalt ist. Eine herkömmliche Wärmflasche würde zu schnell auskühlen. Eine Heizdecke ist da schon eher geeignet, aber achten Sie auch darauf, dass es auf gar keinen Fall zu heiß für ihn wird. Eine Temperatur von mindestens 22 Grad Celsius ist ein absolutes Muss, damit der Welpe sich wohl und geborgen fühlt. Ich habe mal einen Thermometer zwischen meine schlafenden Hunde im Körbchen deponiert und es zeigte nach einer halben Stunde einen Wert von 32 Grad Celsius. Denken sie mal darüber nach, sie werden zugeben müssen, dass sich dies plausibel anhört.
Weiter wage ich zu behaupten, dass sich die Abstände in denen sie mit Ihrem Welpen Pipi machen gehen müssen sehr verlängern werden, wenn sie Ihrem Welpen einen Schlafplatz mit genügend Wärme zur Verfügung stellen. Aus Erzählungen, in denen berichtet wird, dass man alle 2 Stunden mit dem Welpen raus gehen muss, folgere ich, dass der kleine Welpe zu kalt hatte. Er hat sich einfach unterkühlt und erkältet. Und wer kennt das nicht? Auch bei uns Menschen ist das so. Wenn wir kalte Füße haben, fühlen wir uns erstens sowieso unwohl, und zweitens müssen wir dann auch öfter mal zur Toilette laufen. Davon abgesehen, hat noch kein Käufer, der seinen Welpen ins Bett genommen hat, berichtet, dass er alle zwei Stunden mit ihm raus musste! Diese Welpen halten es komischerweise sehr viel länger aus, ohne Pipi machen zu müssen.
Mein Rat: Bieten Sie dem Welpen von Anfang an genügend Wärme und Sie werden „fast“ keine Probleme mit einem weinenden, winselnden Welpen und Pinkelpausen in nur 2 stündigem Abstand haben.
Versuchen Sie es!
Die ersten Tage
Planen Sie diese bitte genauestens. Laden Sie keine Verwandten oder Bekannten ein. Geben Sie Ihrem Welpen die Gelegenheit, sich erst ein paar Tage einzugewöhnen.
So vieles ist für den kleinen Racker jetzt neu. So vieles was ihn verängstigt und verunsichert, so groß der Trennungsschmerz von Mama und Geschwistern, so ungewiss und unbekannt das neue Rudel und die neue Umgebung.
Denken Sie daran, dass ihm von seiner Mutter nie erlaubt worden wäre sich zu weit aus dem Revier zu entfernen. Ich persönlich finde es nicht artgerecht, dass man einen Welpen in diesem alter schon „Spaziergänge“ zumutet. 100 Meter Entfernung vom Haus ist vollkommen ausreichend die erste Woche! Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie für diese 100 Meter 2 Stunden brauchen. Aber dann war die Entfernung eh zu weit und Sie sollten wieder reduzieren. 15 Minuten vom Haus wegbewegen und dann wieder zurück. Das sollte für einen 10 Wochen alten Welpen ausreichen. Dehnen Sie sein Gebiet langsam aus!
Auch werde ich öfter mal gefragt, warum der Welpe denn „draußen“ sein Geschäft nicht machen möchte. Warum er nach einem 2 stündigem Spaziergang (Oh Gott – der arme Kleine) in dem er nichts gemacht hat in den Garten rennt und dort sein Geschäft macht.
Ganz einfach: Mutter Natur verbietet es ihm! Denken Sie wie ein Hund, dann werden Sie es sofort nachvollziehen können. Ein Welpe in diesem Alter, würde von seiner Mutter nicht erlaubt bekommen sich soweit vom Rudelterritorium zu entfernen, geschweige denn sein Geschäft zu machen, und anderen feindlich gesinnten Rudeln seine und die Anwesenheit des Rudels zu verraten.
Des Weiteren sind außerhalb Ihres Gartens jede Menge Markierungen von rudelfremden erwachsenen Hunden. Hündinnen wie Rüden. Ein Welpe würde sich freiwillig in Lebensgefahr begeben, was ihm sein Jahrhundertealter Instinkt immer noch sagt, wenn er es wagen würde seine „Marken“ über oder neben die eines fremden Hundes zu setzten. Der fremde Hund hat ja zweifelsohne sein Gebiet markiert ... wer ist denn ER, der kleine gerade mal vielleicht 12 Wochen alte Welpe dass er sich so etwas anmaßen würde. Und zweifelsfrei verbietet es ihm sein Instinkt auch, seine Anwesenheit überhaupt preis zugeben. Das Märchen vom „Welpenschutz“ muss ich hier gleich aus dem Weg räumen. Welpenschutz gibt es nur innerhalb des eigenen Rudels, aber nie außerhalb und bei fremden Hunden.
Sobald er wieder in seinem geschützten und für ihn sicheren Rudelgebiet ist, kann er sich ohne Angst erleichtern und sein Geschäft verrichten.
Machen Sie weiter mit ihm kleine Ausflüge in die Umgebung, je älter er wird, und je selbstbewusster, desto öfter wird er auch wie selbstverständlich sein Geschäft außerhalb des Grundstücks verrichten. Aber bitte, seien Sie ihm nicht böse und schimpfen Sie nicht wenn er in den Garten macht. Für den Welpen ist das die einzig wahre und logische Lösung. Mutter Natur lässt ihn so handeln, nicht weil er Ihnen eins auswischen will oder weil er „unsauber“ ist. Und mal ganz ehrlich ...  so schlimm ist es nun auch wieder nicht, wenn ein Welpe ein paar Mal ein kleines „Häufchen“ in den Garten macht. Dieses ist schnell und einfach mit einer Gartenschaufel und einem kleinen Eimerchen zu entfernen, Vielleicht hilft Ihnen persönlich dies ja auch, sich daran zu gewöhnen, auch die Hinterlassenschaften Ihres Hundes von der Straße zu entfernen. Was nebenbei bemerkt, eine Selbstverständlichkeit sein sollte! Es gibt mittlerweile in den Zoohandlungen und im Internet kleine, nützliche Beutel, die kann man ganz einfach in der Jackentasche mitnehmen, um die Häufchen zu entfernen. Irgendwo findet sich immer ein Mülleimer um die gesammelten Werke wieder los zu werden.
So – geben sie ihm also ein paar Tage Zeit um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Am besten lassen Sie ihn die ersten Tage neben Ihrem Bett schlafen. Aber schön warm ... denken Sie daran. Dann merken Sie auch wenn er unruhig wird und raus muss.
Beobachten Sie ihn genau und überfordern Sie den Kleinen nicht mit neuen Eindrücken. Überfordern Sie ihn bitte auch nicht mit Zuneigung und Kuschelattacken! Er wird zu Ihnen kommen, wenn er bereit dazu ist.  Zwingen Sie ihn zu nichts, das könnte Ihr Verhältnis und sein Vertrauen zu Ihnen nachhaltig stören. Vieles was innerhalb eines Augenblicks zerstört ist, muss im Nachhinein vielleicht monatelang wieder aufgebaut und trainiert werden. Lassen Sie ihm Zeit seine neue Umgebung, und damit meine ich ausschließlich das Haus und den dazugehörigen Garten, zu erkunden. Er wird nicht das ganze Haus auf einmal für sich beanspruchen, er wird Zimmer um Zimmer erkunden. Manche Zimmer werden ihm aus irgendwelchen Gründen unheimlich sein, und er wird sie nicht freiwillig betreten wollen.
Lassen Sie ihn – irgendwann wird er auch den letzten Winkel Ihres Hauses erkundet haben ohne dass Sie ihn dazu ermuntern oder zwingen mussten.





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